Wasserwirtschaftsplan von Werner Scheidweiler

Wasserwirtschaftsplan von Werner Scheidweiler

Werner Scheidweiler
Kieswerk und Freizeitpark am Silbersee • Güternahverkehr • Erdbau
Werner Scheidweiler • Alle Schloßslraße 13 - 5450Neuwied 2l(tneers)

ENGER S/ R H E I N
Alte Schloßstraße 13
Fernruf: 026 22/35 20 u. 2820
Bankkonto: Raitfeisenbank Engers ed
(BLZ 574603 79) Nr. 117006
Kreissparkasse Neuwied
(BLZ 574 50120) Nr. 005 000021
Den, 1983



Sehr geehrte Damen und Herren,


ich möchte Ihnen meinen Wasser- und Wirtschaftsplan für die Region des Neuwiederbeckens im Bereich Neuwied-Engers vorlegen.
Dieses Gebiet umfaßt das größte Kiesvorkommen von guter Qualität, zwischen Mainz und Bonn. Von hieraus werden die Wirtschaftsräume Westerwald - Taunus - Eifel und Hunsrück mit Kies und Sand beliefert.
Ein weiterer Vorteil dieser Region ist die gute Infrastruktur. Die wichtigsten Verkehrswege durchlaufen unser Gebiet (Bundesbahn, Autobahn und die Schiffahrt). Sie sind große Anziehungspunkte für die Wirtschaft in unserem Räume. Arbeitskräfte könnten auch aus
dem Umland hier beschäftigt werden.

Kies und Sand kommen als Ablagerung des Rheins in unserem Gebiet des Neuwiederbeckens vor. In diesem Kies befindet sich auch das größte Grundwasserresevoir des Mittelrheins. In Flussnähe Uferfiltrat und an den Hängen Bergwasser. Beide Produkte der Natur braucht der Mensch zur Erhaltung des Lebens und der Wirtschaft.

Durch ungünstiges Anlegen von Wasserbrunnen entstanden schwerwiegende Probleme für die Wasserqualität .und die Wirtschaft. Vermeiden ließe sich dieses Dilemma durch folgende Maßnahmen, die eine optimale Nutzung zum Wohle aller gewährleisten würde, für Mensch, Wirtschaft und Natur.

Bei gezielter Steuerung und Nutzung der vorhandenen Grundstoffe, Kies und Wasser, sowie einer gut durchdachten Rekultivierung in Verbindung mit unserer guten Infrastruktur ließe sich eine gesunde Wirtschaft und gute Wohnqualität mit optimalen Möglichkeiten für stadtnahe Freizeitgestaltung und Kultur erreichen. Im Energiebereich ließe sich durch bessere Nutzung von Wasserkraft, Wärmepumpen und Solartechnik, umweltfreundlich Energie gewinnen. Um das aber zu erreichen müssten folgende Punkte koordiniert werden:

Zur Sicherung und Verbesserung der Trinkwasserqualität wäre eine Verlegung der Trinkwasserentnahme in nördlicher Richtung vom jetzigen Wasserwerk in das Heimbach-Weiserfeld angebracht.

Die Vorteile
1.) Dieses Gebiet wird nur landwirtschaftlich genutzt und es weist höhere Deckschichten von Erde, Lehm, Sand und Kies auf, daher besserer Schutz und Sicherheit für das Grundwasser.
2.) Besseres Wasser durch mehr Bergwasser und besseres Uferfiltrat.
Entfernung vom Rhein ca. 1,5 - 2 km.
3.) Durch die hohen Deckschichten kann man die Schutzzonen kleiner
ausweisen. In den erweiterten Schutzzonen II wäre die Möglichkeit
für eine ökologische Landwirtschaft gegeben. Im Anschluss daran
wäre eine Bebauung für Wohnzwecke gegeben.

Der Standort der jetzigen Brunnengalerie birgt erhebliche Gefahren für das Trinkwasser.

Die Nachteile:
1. Sehr geringe Deckschichten und grobe Kiesfilterung, da früher alter Rheinarm Strömungsgebiet.
2. Im Strömungslauf des Grundwassers befinden sich zwei ehemalige Mülldeponien der Stadt Engers. Im Schützengrund nördlich und Ackerskaul südlich vom Fließbereich. Ein Brunnen der dazwischen liegt wurde schon im vergangenen Jahr geschlossen (schlechte Qualität).
3. Der Ortsteil Block, der nördlich der jetzigen Brunnengalerie liegt, wurde seit seinem Bestehen über Sickergruben entwässert.
4. Bei Hochwasser läuft schwach gefiltertes Rheinwasser durch die bestehenden und geplanten Wasserbrunnen.
5. ca. 100 Meter nördlich des Wasserwerkes verläuft die B 42 mit abfallendem Gelände zur Brunnengalerie und 200 Meter nördlich vom Wasserwerk befindet sich die Strecke der Bundesbahn. Beide Verkehrswege weisen Kurvenbereiche auf, die schon wiederholt zu schweren Unfällen führten.
6. Bei der bestehenden Brunnengalerie werden durch groß ausgewiesene Schutzzonen ganze Bereiche von guten Kiesvorkommen dam Kiesabbau entzogen. Des weiteren
wurden erhebliche Beschränkungen für die angrenzenden Gewerbegebiete erlassen.
7. Die Nähe des Atomkraftwerkes. Ca. 70% der Luftströmungen wehen aus südwestlicher Richtung. Diese sieben Faktoren geben zu denken! Für die Verlegung der Wasserbrunnen in nördlicher Richtung ergeben sich folgende Vorteile für die gesamte Wirtschaft und Entwicklung der Stadt Neuwied und Umgebung.

1. Durch die Steuerung des Kiesabbaues und Verlegung der Brunnengalerie in nördlicher Richtung, werden enorme Mengen des immer knapper werdenden Grundbaustoffes Kies und Sand, der Wirtschaft auf Jahrzehnte erschlossen.
2. Durch die Verlegung der Schutzzonen werden wertvolle Gebiete,
die bestens erschlossen sind, für die Gewerbeansiedelung freigestellt.
3. Durch die Verbindung des Baggersees mit dem Rhein, evtl. über eine Schleuse, ließe sich ohne große Kasten ein großer Hafen anlegen, der größte am gesamten Mittelrhein. Welche Möglichkeiten sich für die Wirtschaft daraus ergeben, mögen Sie selbst beurteilen.
4. Dieses Hafenbecken eignet sich auch als ein Rückhaltebecken von großem Volumen bei Hochwasser.
5. Die große Uferfläche und Wasserfläche bietet hervorragende
Möglichkeiten für die stadtnahe Erholung, Freizeit und Kultur, dies preiswert und vielseitig.
6. Für den modernen Wohnungsbau ergeben sich interessante Aspekte, durch das Anlegen von Wohnbereichen in Ufernähe und auf dem Wasser. Die Einsparung hoher Straßenbaukosten und das
problemlose Anbringen von Ver- und Entsorgungsleitungen sorgt für
zukunftsweisende Wohnmöglichkeiten.
7. Das Anlegen von Fischfarmen und Zuchtanstalten für Weichtiere und Schalentiere.
8. Ausweisung von Biotopen für Tiere und Pflanzen (Auwald) auf Inseln und im Uferbereich.
9. Das Anlegen von zwei großen Freibädern im westlichen und östlichen Teil.
10. Gewerbeansiedelung im nordwestlichen Teil. Werftgelände für den
Schiffbau, Energiegewinnung, Wohnraum, Freizeit und die Wirtschaft.
11. Umweltfreundliche Energiegewinnung durch nutzen der Wasserkraft in kleinen Kraftstationen, Wärmepumpen und Solartechnik.
12. Die hervorragende Infrastruktur die unser Gebiet bietet, Bundesbahn, Schifffahrt und genügend Arbeitsplätze im Einzugsbereich, sind Garanten für Fortschritt und Erfolg auf Jahrzehnte in unserem mittelrheinischen Raum. Mann sollte sie erschließen zum Wohle Aller, für Mensch, Wirtschaft und Natur.
Für eine wohlwollende Prüfung des Wasser- und Wirtschaftsplanes wäre ich Ihnen dankbar.

Mit freundlichem Gruß

Werner Scheidweiler

Anlage:
Lageplan "Engers-Feld"


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