Collet: Ein Schildbürgerstreich

Collet: Ein Schildbürgerstreich

SPD-Fraktionsvorsitzender spricht sich gegen Verlegung des Kreiswasserwerks aus

KF. Als „Schildbürgerstreich" bezeichnete gestern der Vorsitzende der Neuwieder SPD-Stadtratsfraktion, Robert Collet, die Idee, das Kreiswasserwerk vom Engerser Feld aus in das Dreieck zwischen Block, Gladbach und Heimbach zu verlegen.


Diesen Vorschlag hatte kürzlich der Engerser Kiesabbauer Werner Scheidweiler gemacht, der befürchtet, das Gewinnen von Kies könnte im Engerser Feld gestoppt werden, weil das dortige Trinkwasserreservoir gefährdet erschiene. Verlagerte man aber das Kreiswasserwerk, so der Unternehmer, dann werde man den Interessen des Umweltschutzes ebenso gerecht wie denen der Industrie.

Robert Collet hält es dagegen für ausgeschlossen, daß man das neue Kreiswasserwerk, das immerhin 10 Millionen Mark gekostet hat, mit einem immensen Aufwand neu bauen könnte. Schließlich, so meint er, bestünde das Dreieck zwischen Block, Gladbach und Heimbach aus rein landwirtschaftlicher Nutzfläche, die erst einmal angekauft werden müsse. Als Ansiedlungs-gelände für Gewerbebetriebe fiele der gesamte Raum dann aus.

Wegen solcher Konsequenzen finanzpolitischer wie technologischer Natur halte er es für völlig falsch, das Wasserwerk abzureißen und wieder neu aufzubauen.
Außerdem, betont Collet, könne er sich überhaupt nicht vorstellen, daß die Landesregierung einem solchen Projekt ihren Segen gäbe. Schließlich hätten gerade die Mainzer stets das Gewicht des Trinkwasserreservoirs im Engerser Feld für den gesamten Neuwieder Raum herausgestellt.



Rhein-Zeitung-NR, 6./7.08.1983


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